Movelo-Dienstrad der R+V-Versicherung in Wiesbaden

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150. Zertifikat verliehen: ADFC-Siegel "Fahrradfreundlicher Arbeitgeber" boomt

150. Zertifikat verliehen:

ADFC-Siegel "Fahrradfreundlicher Arbeitgeber" boomt, aber gute Radwege fehlen

Kürzlich hat der Fahrradclub ADFC die Aktion Mensch als 150. „Fahrradfreundlichen Arbeitgeber“ zertifiziert. Damit steht die Sozialorganisation in einer Reihe mit bekannten Namen wie E.ON, Infineon, MERA Tiernahrung, Targobank, DESY, R+V-Versicherung, Stadt Essen, Universitätsklinikum Bonn und vielen mehr. Seit Corona hat die Nachfrage nach dem Fahrrad-Label erheblich zugenommen. Immer mehr Unternehmen bemängeln jedoch die schlechte Radinfrastruktur in Deutschland, so der ADFC.      

Sara Tsudome, ADFC-Projektleiterin Fahrradfreundlicher Arbeitgeber sagt: „Das Fahrrad ist als umweltfreundliches und gesundes Verkehrsmittel einfach angesagt. Vielen Berufstätigen ist ein flinkes Fahrrad oder Pedelec heute wichtiger als ein Auto, mit dem man im Stau steht. Moderne Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben diesen Wandel im Mobilitätsverhalten frühzeitig erkannt und nutzen das Fahrradfreundlichkeits-Siegel, um gute Leute anzuziehen und zu halten. Die Nachfrage nach dem ADFC-Zertifikat war von Anfang an hoch, aber seit Corona laufen uns die Firmen fast die Türen ein. Was viele Zertifizierte allerdings schmerzlich vermissen, sind gute Radwege. Das ist ein Problem für die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Deshalb fordern wir – auch im Namen von 150 Fahrradfreundlichen Arbeitgebern – den schnellen Ausbau der Radwegenetze, breite Radschnellwege und genügend Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen für Pendlerinnen und Pendler.“

Boom bei den Zertifizierungen seit Corona

Seit Einführung des EU-weiten Zertifikats „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ im März 2017 hat der ADFC mehr als 150 Betriebe mit über 190.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als fahrradfreundlich ausgezeichnet. In den ersten Jahren wurden durchschnittlich 20 Betriebe zertifiziert, im Corona-Jahr 2020 schon mehr als 40, im Sommer 2021 bereits mehr als 50, Tendenz weiter steigend. Das Branchenspektrum ist breit: Banken und Versicherungen, Wohnungsbaugesellschaften, Stadtwerke und Versorgungsunternehmen, Krankenhäuser, Industrie aber auch viele kleinere Hightech-Unternehmen lassen sich zertifizieren. Tsudome: „Viele Unternehmen haben sich Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele gegeben. Da kommt man am Fahrrad eigentlich nicht vorbei. Gesunde und fitte Mitarbeiter sind ein zweites wichtiges Motiv unserer Kunden. Oft sind es auch einfach Parkplatzprobleme – und Fahrradgaragen sind deutlich günstiger als Auto-Parkplätze zu mieten oder zu bauen.“

„Fahrradfreundliche Arbeitgeber“ in Bronze, Silber und Gold

Das Zertifikat des ADFC gibt es in Bronze, Silber und Gold. Voraussetzung für alle ist ein:e Mobilitäts-Koordinator:in als zentrale Anlaufstelle. Zusatzpunkte gibt es für großzügig gestaltete Fahrradparkplätze nah am Eingang, Umkleidemöglichkeiten und Duschen. Positiv bewertet werden auch Angebote zur Fahrradreparatur, saisonale Fahrrad-Checks, Diensträder, Mitmachaktionen wie „Mit dem Rad zur Arbeit“, individuelle Streckenberatung oder Betriebsausflüge mit dem Rad.

Fahrradpendeln wird immer beliebter

Obwohl die Wege zur Arbeit relativ lang sind, wird das Fahrradpendeln in Deutschland immer beliebter. Während im Jahr 2002 erst neun Prozent der Wege zum Arbeitsplatz mit dem Rad zurückgelegt wurden, waren es 2017 bereits 13 Prozent. Nach Einschätzung des ADFC könnte der Anteil durch Radschnellwege, durchgängige Radwegenetze und großzügige Fahrradparkhäuser bis 2030 mehr als verdoppelt werden. Tsudome: „Es kann nicht sein, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nur im Auto sicher ins Büro kommen. Dieselbe Sicherheit und vergleichbaren Komfort fordern wir auch für Radfahrende.“

Hinweise an Redaktionen: Alle Infos zum Siegel gibt es auf www.fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de. Eine Studie zum gesundheitlichen Nutzen des Fahrradpendels gibt es von EcoLibro. Die Zahlen zum Fahrradpendeln stammen aus Mobilität in Deutschland. Eine Auswahl an Themenfotos finden Sie unten. 

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

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Fahrradgarage von Hebie in Bielefeld

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Copyright: Hebie

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Fahrradstellplatz von Kärcher in Winnenden

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Reparaturstation der R+V-Versicherung in Frankfurt

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Movelo-Dienstrad der R+V-Versicherung in Wiesbaden

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https://aachen.adfc.de/pressemitteilung/150-zertifikat-verliehen-adfc-siegel-fahrradfreundlicher-arbeitgeber-boomt

Häufige Fragen und Antworten

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 230.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

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  • Von welchen Vorteilen profitiere ich als ADFC-Mitglied?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein.

    Als ADFC-Mitglied profitieren Sie außerdem von umfangreichen Serviceleistungen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem ADFC-Magazin Radwelt Informationen zu allem, was Sie als Rad fahrenden Menschen politisch, technisch und im Alltag bewegt. Nutzen Sie als ADFC-Mitglied außerdem vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Unternehmen sowie Versicherungen ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrende auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmenden. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrer*in im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmenden zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, indem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer*innen nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmenden gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrende auf Straßen und Radwegen unterwegs. Weitere Tipps, wie Sie zu Ihrer und der Sicherheit anderer beitragen, finden Sie hier.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad ist nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher bei Bedarf mit dem Auto befahren werden, vor allem, um Gegenverkehr auszuweichen und nur, wenn der Radverkehr nicht gefährdet wird. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubtem Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn die Fahrenden in die Pedale treten. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes. Mehr Informationen bekommen Sie hier.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können. Mehr Informationen zu den Bewertungskriterien unserer Radtouren erhalten Sie im Menüpunkt Auf Tour.

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