Die »Luftpumpe« 1 / 2023 ist erschienen

Beispiele guter Infrastruktur - Verkehrswende? - Nullabsenkungen - Radtourenprogramm 2023 - Stand Radverkehr in Aachen

Liebe Leser*innen, Radfahrer*innen,
ADFC-Mitglieder,

mit dieser Ausgabe startet die Luftpumpe in ein hoffentlich fahrradmäßig ereignisreiches Jahr 2023. Wie vermutlich die meisten Leser*innen wissen, hat der Rat der Stadt Aachen 2019 die sieben Ziele des Radentscheids beschlossen und nach der Kommunalwahl 2020 noch einmal bestätigt. Nachdem die Umsetzung in den ersten drei der beschlossenen acht Jahre leider nur sehr vereinzelt zu sehen war, stehen dieses Jahr einige Projekte an, von denen unser neuer, aber schon äußerst aktiver Mitstreiter Ben berichtet.

In der Luftpumpe beschäftigen wir uns meist mit den schlechten Seiten der Radinfrastruktur in der Region. Der Leitartikel dieses Heftes verfolgt den umgekehrten Ansatz: Wir betrachten einige Beispiele in Aachen und der Region, die gut oder zumindest relativ gut gelungen sind.

Weiterhin berichten wir von unseren Aktionen in der letzten Zeit. Zur Verkehrsminister*innenkonferenz in Aachen haben wir uns bei zwei Demonstrationen beteiligt; eine mit dem Rad und eine zu Fuß. Wir sind nämlich der Auffassung, dass ein verkehrspolitisches »Weiter so!«, wie es insbesondere der Bundesverkehrsminister Dr. Wissing vertritt, den Herausforderungen des Weltklimas nicht gerecht wird.

Vor wenigen Wochen sind erstmals in Aachen ADFC-TourGuides ausgebildet worden. In einem dreitätigen Kurs haben sie gelernt, qualitativ hochwertige Fahrradtouren zu entwerfen und zu leiten. Natürlich werden die neuen TourGuides bald auch Touren durch unser Verbandsgebiet anbieten; starten wird es mit Radtouren für Unerfahrene, die sich den Aachener Stadtverkehr noch nicht zutrauen.

Wie die letzten Jahre auch, haben wir eine Statistik der vom Aachener Ordnungsamt im Vorjahr verfolgten Verkehsordnungswidrigkeiten erstellt. Zu unserem Bedauern hat sich das Ordnungsamt wieder kaum um die Sicherheit des Radverkehrs gekümmert; dies erweckt den Eindruck, dass der Radverkehr dort weiterhin nicht ernst genommen wird.

Diese (hauptsächlich Park-)Verstöße sind noch dahingehend nachvollziehbar, dass die Täter*innen daraus einen Vorteil erlangen. Oft beobachten wir aber auch Verhalten, dass wir uns nicht erklären können. Zum Beispiel sehen wir Menschen, die sich in Scharen mit dem Auto in einen Stau neben einen freien Radweg stellen. So viel Zeit, wie damit verschenkt wird, würden sich manche aus dem ADFC-Team auch mal wünschen. Mehr dazu gibt es in einem Artikel in diesem Heft.

Natürlich berichten wir auch wieder aus Städten, deren Namen nicht mit zwei »A« beginnen, dieses Mal mit zwei Artikeln aus Eschweiler und Düren. Obwohl die politischen Mehrheitsverhältnisse auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, ist die Radverkehrsfreundlichkeit beider Stadtratsmehrheiten verschieden.

Wir erläutern auch unseren Antrag zur Verbesserung der Kaiserstraße in Würselen. Dort gibt es schon lange Diskussionen über den Schutzstreifen entgegen der Einbahnrichtung, weil die Sichtbeziehungen zu parkenden Autos auf einer Seite nicht gut sind. Wir haben vorgeschlagen, dort die Parkplätze umzusortieren und die zulässige Geschwindigkeit von Tempo 30 auf Tempo 20 zu reduzieren. Damit haben wir zu unserer Überraschung einen Sturm der Entrüstung ausgelöst; vielleicht hat der Volksmund doch recht, wenn er sagt, Meckern sei die Sprache der Geschäftsleute.

Entsprechend der Tradition beenden wir die erste Ausgabe des Jahres mit dem diesjährigen Tourenprogramm, das sich aber natürlich auch online findet -- inklusive eventueller Änderungen und Ergänzungen.

 


https://aachen.adfc.de/veroeffentlichung/die-luftpumpe-1-2023-ist-erschienen

Häufige Fragen und Antworten

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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