Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Aachen/Düren e. V.

Nach der Wahl – Radverkehr bleibt zentral

Die OB-Stichwahl ist entschieden – und die politische Landschaft in Aachen verändert sich.

Mit der Entscheidung der OB-Stichwahl hat sich die politische Landschaft in Aachen verändert, was auch direkte Auswirkungen auf den Radverkehr haben könnte. Es ist von großer Bedeutung, dass Projekte zur Förderung der Sicherheit und klimafreundlichen Mobilität jetzt erst recht verteidigt und vorangetrieben werden. Der ADFC Aachen wird sich auch in Zukunft mit aller Kraft für die Belange der Radfahrenden einsetzen.

Wichtige Projekte für den Radverkehr

In Aachen hat sich in den letzten fünf Jahren viel bewegt, was den Ausbau der Radinfrastruktur angeht. Derartige Projekte brauchen jedoch entsprechend Zeit, um erfolgreich umgesetzt werden zu können und ihre volle Wirkung zu entfalten. Einige wichtige Beispiele hierfür sind:

  • Lenkungspunkt Karlsgraben: Ein zentrales Thema in der teils sehr emotionalen Debatte zur Mobilität in Aachen war und ist der Lenkungspunkt Karlsgraben. Die CDU – insbesondere der neue OB Michael Ziemons – hat angekündigt, diesen abschaffen zu wollen, was erhebliche negative Folgen für den Radverkehr in Aachen haben könnte. Der Lenkungspunkt spielt eine entscheidende Rolle, indem er Durchgangsverkehr aus der Innenstadt fernhält und somit den Umbau des Grabenrings zum Radverteilerring ermöglicht. Der ADFC Aachen setzt sich vehement dafür ein, dass der Lenkungspunkt beibehalten wird und auch die weiteren geplanten Lenkungspunkte umgesetzt werden, um die Attraktivität des Radfahrens in der Stadt zu fördern und die Verkehrsbelastung in der Innenstadt zu reduzieren.
  • Radvorrangrouten: Ein weiteres wichtiges Projekt sind die Radvorrangrouten, die dem Radverkehr schnelle und komfortable Verbindungen ermöglichen und damit zu einer Alternative zu anderen Verkehrsmitteln aufwerten. Durch die Schaffung von klaren und durchgängigen Radwegen wird der Radverkehr nicht nur gefördert, sondern auch sicherer gestaltet.
  • Radwege an Hauptstraßen: Ein zentrales Element einer sicheren und attraktiven Radinfrastruktur sind baulich getrennte Radwege entlang der Hauptstraßen. In Aachen ist dies in den vergangenen Jahren an mehreren Stellen gelungen: So hat der neue Radweg an der Ludwigsallee durch seine Ausführung als baulicher Radweg die Qualität und Sicherheit für Radfahrende auf ein ganz neues Niveau gehoben. Ein weiteres Beispiel ist die durch Poller geschützte Protected Bike Lane (PBL) an der Monheimsallee, die zeigt, wie der Radverkehr auch an einer Hauptachse konsequent mit eher kurzfristig umsetzbaren Methoden geschützt werden kann. Solche Maßnahmen schaffen nicht nur spürbar mehr Sicherheit, sondern auch Vertrauen und Akzeptanz, gerade bei Menschen, die bisher aus Unsicherheit nicht mit dem Rad unterwegs waren. Der ADFC Aachen setzt sich dafür ein, dass diese erfolgreichen Beispiele nicht die Ausnahme bleiben, sondern zum Standard an Aachens Hauptstraßen werden.
  • Geschützte Kreuzungen: Die Verbesserung von Kreuzungen ist ein weiterer zentraler Aspekt für die Sicherheit der Radfahrenden. Geplante Maßnahmen umfassen den Umbau nach dem Modell der "geschützten Kreuzungen", wie es bereits in den Niederlanden praktiziert wird und auch im Radentscheid von 2019 gefordert wird. Diese Art von Kreuzung bietet Radfahrenden einen geschützten Raum und erhöht die Sichtbarkeit, was dazu beiträgt, Unfälle zu vermeiden und den Radverkehr nachhaltig zu stärken. Geplant sind diese Umbauten unter anderem an der Kreuzung Amsterdamer Ring / Vaalser Straße sowie an der ehemaligen Bastei. Diese stellen ein unterstützendes Element zu sicheren Radwegen an Hauptstraßen dar, da besonders an Hauptstraßen der Bedarf besteht. In der letzten Legislaturperiode hat noch kein einziger Kreuzungsumbau stattgefunden - dieses Element stellt in einer gewachsenen Stadt wie Aachen schwierige und zeitintensive Anforderungen an Planer*innen, zumindest wenn die Rahmenbedingungen - wie die Anzahl der Kfz Spuren - sich nicht verändern sollen.

Ausblick

In den kommenden Jahre wird sich zeigen, ob es gelingt Aachen weiter zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu entwickeln oder ob Projekte stillgelegt oder sogar zurückgebaut werden. Der ADFC Aachen wird aktiv an der politischen Diskussion teilnehmen, um die Bedürfnisse der Radfahrenden zu vertreten und die Mobilität in der Stadt nachhaltig zu gestalten. Es ist wichtig, dass die neuen politischen Entscheidungsträger die Bedeutung des Radverkehrs erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit und Attraktivität des Radfahrens in Aachen zu gewährleisten.

Die Herausforderungen sind groß, aber gemeinsam können wir eine positive Veränderung herbeiführen. Darum: Mach mit und werde Mitglied, bring dich ein und hilf mit, Aachen fahrradfreundlicher zu gestalten!
 

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