
Argumente gegen eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder
Die Kennzeichenpflicht für Fahrräder - sie wird immer wieder angeführt als sinnvolles Mittel, um Verkehrsverstöße von Radfahrenden zu unterbinden. Aber was ist wirklich dran?
Ein leidiges Thema, was immer wieder aus der Mottenkiste geholt wird: Die Kennzeichenpflicht für Fahrräder. Schließlich gilt diese für alle anderen (motorisierten) Verkehrsteilnehmer, warum sollten Radfahrende also davon befreit sein? Wenn sich Radfahrende im Verkehr nicht an Regeln halten, sollen sie genauso zur Rechenschaft gezogen werden können wie alle anderen auch, so die Logik der Befürworter. Schließlich gefährden Radfahrende regelmäßig Fußgänger, also die schwächsten Verkehrsteilnehmenden, wird argumentiert.
Warum also keine Kennzeichenpflicht für Fahrräder? Wir stellen einige der vielen Argumente vor, die ganz klar dagegen sprechen:
Bürokratieaufwand
Eine Kennzeichnenpflicht würde einen riesigen Verwaltungsaufwand schaffen – von Ausgabe bis Kontrolle. Polizei und Ordnungsamt sind schon heute unterbesetzt und haben keine Kapazitäten, das auch noch zu überwachen.
Kosten
Die Anschaffung, Verwaltung und Erneuerung von Kennzeichen wären eine zusätzliche finanzielle Belastung – gerade für Menschen, die auf das Rad angewiesen sind. Schon beim Auto sind Kennzeichen- und Zulassungsgebühren im Wesentlichen kostendeckend für die Verwaltung. Der Staat verdient daran kaum. Für Fahrräder brächte eine solche Regelung also praktisch nichts außer Bürokratie und Kosten.
Sicherheit
Kennzeichen erhöhen keine Sicherheit. Sinnvoller ist es, in gute Radwege, sichere Kreuzungen und eine klare Verkehrsführung zu investieren. Das schützt nachweislich alle Verkehrsteilnehmenden.
Freiheit
Radfahren ist ein niedrigschwelliger, freier und gesunder Weg der Mobilität. Eine Kennzeichenpflicht würde Hürden aufbauen und Menschen vom Radfahren abhalten – genau das Gegenteil dessen, was wir brauchen.
Wirksamkeit
Kennzeichen würden in der Praxis kaum helfen: Man kann sie an Fahrrädern oft gar nicht gut erkennen, erst recht nicht im Vorbeifahren. Kommunal bringt die Idee nichts, und auch bundesweit – besonders in einer internationalen Stadt wie Aachen – ergäbe sie keinen Sinn.
Realität
Selbst beim Auto verhindern Kennzeichen weder Fahrerflucht, noch Rotlichtverstöße, Unfälle oder sonstiges Fehlverhalten. Statt Symbolpolitik brauchen wir echte Lösungen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
Miteinander
Verkehrssicherheit entsteht nicht durch Schilder, Kennzeichen oder Strafen, sondern durch gegenseitige Rücksicht und Respekt. Ob zu Fuß, auf dem Rad oder im Auto – ein faires Miteinander macht unsere Straßen sicherer als jede neue Bürokratie.
Unser Fazit
Lasst uns lieber für ein wirklich fahrradfreundliches Umfeld kämpfen – durch bessere Infrastruktur, mehr Sicherheit und weniger unnötige Bürokratie!