Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Aachen/Düren e. V.

Im Bild ist die Bismarckstraße in Aachen auf Höhe der Haßlerstraße/Goffartstraße, wo sich am 2. Juni ein Unfall mit Radverkehrsbeteiligung zugetragen hat.

Die Bismarckstraße auf Höhe Goffartstraße/Haßlerstraße © Ben Jansen I ADFC Aachen/Düren

Lückenschluss nach Unfall: Sofortfahrradstraße als Lösung für die Bismarckstraße

Gemeinsame Pressemitteilung von ADFC Aachen/Düren, der Projektwerkstatt “Fahrradfreundliches Brand” und der ADFC-Stadtteilgruppe Eilendorf

Mobilitätswende Aachen: lange beschlossen, schleppend in der Umsetzung

Am 19. September 2019 hat der Mobilitätsausschuss der Stadt Aachen einstimmig das Radvorrangrouten-Netz beschlossen. Diese Fahrradverbindungen sollen vorrangig die Verbindung zwischen den Wohngebieten in den Außenbezirken und der Innenstadt verbessern. Sie sind darauf ausgelegt, sicheres und attraktives Radfahren zu fördern, was sie aus der Perspektive der Aachener Fahrradverbände zu einem wesentlichen Element der dringend benötigten Verkehrswende macht. Dennoch wird der Ausbau der einzelnen Radvorrangrouten auf vielen Straßen erst nach Abschluss der notwendigen Arbeiten an Entwässerungskanälen oder Leitungen stattfinden.

Die Bismarckstraße ist ein zentraler Abschnitt der Radvorrangrouten, die Eilendorf bzw. Brand mit der Innenstadt verbinden, und zählt bereits heute zu den am stärksten von Radfahrer*innen frequentierten Straßen Aachens. Aufgrund von noch ausstehenden Tiefbauarbeiten wird die vollständige Umgestaltung der Bismarckstraße zur Fahrradstraße allerdings noch Jahre in Anspruch nehmen.

 

Einfaches, kostengünstiges und wirkungsvolles Provisorium angeregt

Den Unfall zwischen einem Pkw und einem Fahrrad am 2. Juni 2023 in der Bismarckstraße nehmen Aachener Fahrradverbände nun zum Anlass, der Stadtverwaltung und der Politik ein Provisorium zu empfehlen. Die vorgesehene Fahrradstraße soll übergangsweise mit einfachen und kostengünstigen, aber wirkungsvollen Mitteln umgehend eingerichtet werden. "In der Bismarckstraße sind schon heute Fuß- und Radverkehr die vorherrschenden Verkehrsarten. Es ist an der Zeit, die Straße an diese Gegebenheit anzupassen.", so Ben Jansen, Vorsitzender und Referent Radverkehrsplanung des ADFC Aachen/Düren.

"Die Aachener Fahrradstraßen zeichnen sich dadurch aus, dass Markierungslinien die Vorfahrt entlang der Route verdeutlichen. Diese klare Gestaltung ermöglicht auch weniger Geübten, insbesondere Kindern, ein sicheres und komfortables Radfahren”, erklärt Anne Stockmeyer von der ADFC-Stadtteilgruppe Eilendorf.

“Fahrradstraßen funktionieren am besten, wenn die Fahrbahn nicht zu breit ist. Das ermöglicht eine Flächenumverteilung im östlichen Abschnitt, wo der Gehweg heute zu schmal für Kinderwagen, Rollstühle und Kinderfahrräder ist”, bemerkt Daniel Herding von der Projektwerkstatt “Fahrradfreundliches Brand”.

 

Sofortiger Nutzen und Chancen für später

Die provisorische Einrichtung der Fahrradstraße als Lückenschluss zwischen den angrenzenden, bereits umgesetzten Fahrradstraßen bringt sofort mehr Sicherheit für Radfahrende auf einem längeren Abschnitt, aber auch die Bewohner*innen, die Gastronomie und der Einzelhandel profitieren von den entstehenden breiteren Gehwegen. "Die Straße wird zügig attraktiver und lebenswerter. Zusätzlich eröffnet sich die Chance, den späteren Umbau durch die Erfahrungen aus dem Provisorium zu optimieren", betont Ben Jansen.

 

Über den ADFC Aachen/Düren

Der ADFC Aachen/Düren ist mit über 1.800 Mitgliedern die Interessenvertretung für den Radverkehr in der Städteregion Aachen und dem Kreis Düren. Politisch engagiert sich der ADFC in Aachen intensiv für die konsequente Förderung der Interessen des Radverkehrs sowie anderer nicht-motorisierter Verkehrsteilnehmer*innen. Darüber hinaus setzt er sich für die Umsetzung des Radentscheids ein.

 

Über die Projektwerkstatt “Fahrradfreundliches Brand”

Die Projektwerkstatt “Fahrradfreundliches Brand” ist eine Gruppe von Menschen, die das gemeinsame Ziel gesetzt haben, das Radfahren in Brand und seiner Umgebung attraktiver und sicherer zu machen. Dabei liegt ein Schwerpunkt darin, die Umsetzung der Radvorrangroute Brand zu begleiten und zu unterstützen.

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