Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Aachen/Düren e. V.

Sinnvoller Kompromiss für eine schmale Hauptstraße

Die Freunder Landstraße in Brand ist Teil des Aachener Radhauptnetzes. Eine Machbarkeitsstudie zeigt Möglichkeiten zur Neuaufteilung der Verkehrsfläche auf. Angesichts des beengten Straßenraums sieht der ADFC darin einen sinnvollen Kompromiss.

Das Thema Freunder Landstraße - Ergebnisse der Machbarkeitsstudie (FB 68/0227/WP18) wird am 02.07.2025 in der Bezirksvertretung Brand und am 10.07.2025 im Mobilitätsausschuss des Aachener Stadtrats beraten. Die Freunder Landstraße ist Teil des Radhauptnetzes der Stadt Aachen und erfüllt eine zentrale Verbindungsfunktion für den Radverkehr. Damit kommt ihr eine besondere Bedeutung für eine sichere, durchgängige und komfortable Radverkehrsführung zu.

Die nun vorliegenden Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zeigen deutlich, dass eine ideale Lösung aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse nicht umsetzbar ist. Dennoch ist es sehr zu begrüßen, dass mit dem in der Studie favorisierten Ansatz ein tragfähiger und sinnvoller Kompromiss gefunden wurde.

Gemäß der Eignungstabelle der Führungsformen im Radhauptnetz sind die in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagenen Varianten V1a und V3 unter engen Rahmenbedingungen als Ausnahme vertretbar. Die räumliche Enge der Freunder Landstraße rechtfertigt in diesem Fall eine solche Ausnahme – insbesondere, da andere Führungsformen wie Mischverkehr bei Tempo 50 in der Eignungstabelle eindeutig als ungeeignet eingestuft werden. Es ist daher folgerichtig, die Variante 5 nicht weiterzuverfolgen.

Positiv hervorzuheben ist die Bereitschaft, bisher für Parkstände genutzte Fläche zugunsten einer sicheren Radinfrastruktur umzuwidmen. Dies entspricht dem Ziel, dem Radverkehr auf Hauptverbindungen ausreichend Raum und Sicherheit zu geben. Die konsequente Anwendung der Kriterien des Radhauptnetzes ist dabei unerlässlich und wird ausdrücklich begrüßt.

Wir weisen dringend darauf hin, dass der Beschlussvorschlag der Verwaltungsvorlage nicht mit dem Ergebnis der Machbarkeitsstudie übereinstimmt. Die Verwaltung schlägt eine „Vorplanung auf Grundlage der Variante 1 (gemeinsame Geh- und Radwege) und Variante 3 (Schutzstreifen)“ vor. Die Machbarkeitsstudie sagt jedoch: „Variante 1 ist im Abschnitt 3 nicht z empfehlen, da der ankommende Zweirichtungsradweg dazu führen würde, dass die meisten Radfahrenden regelwidrig entegegen der Fhrtrichtung unterwegs wären, ein komfortabler Wechsel ist am Knoten Birkenstraße kaum zu realisieren“ (sic!) und weiter: „Für Abschnitt 3 sollte eine Querschnittsaufteilung nach Variante 1a gewählt werden.“

Darum schlagen wir vor, den Beschluss folgendermaßen anzupassen:

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt das Ergebnis der Machbarkeitsstudie zur Kenntnis und empfiehlt dem Mobilitätsausschuss die Verwaltung mit der Erarbeitung der Vorplanung auf Grundlage der Variante 1a (gemeinsame Geh- und Radwege, Südseite: 2-Richtungs-Betrieb, Nordseite: 1-Richtungs-Betrieb) und Variante 3 (Schutzstreifen) sowie mit der Durchführung einer Bürger*Innenbeteiligung zu beauftragen.

Der Mobilitätsausschuss nimmt die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung mit der Erarbeitung der Vorplanung auf Grundlage der Variante 1a (gemeinsame Geh- und Radwege, Südseite: 2-Richtungs-Betrieb, Nordseite: 1-Richtungs-Betrieb) und Variante 3 (Schutzstreifen) sowie mit der Durchführung einer Bürger*Innenbeteiligung.

Verwandte Themen

Der für Autos gesperrte Templergraben

Sperrung des Templergrabens

Der autofreie Templergraben stellt in seiner Form als Netzunterbrechung ein wichtiges Element in der Innenstadtmobilität…

Im Bild ist die Bismarckstraße in Aachen auf Höhe der Haßlerstraße/Goffartstraße, wo sich am 2. Juni ein Unfall mit Radverkehrsbeteiligung zugetragen hat.

Lückenschluss nach Unfall: Sofortfahrradstraße als Lösung für die Bismarckstraße

Gemeinsame Pressemitteilung von ADFC Aachen/Düren, der Projektwerkstatt “Fahrradfreundliches Brand” und der…

Radfahren in der Stadt, Ampelstart von oben

Grünpfeil für den Radverkehr am Aachener Grabenring möglich

ADFC-Stellungnahme zum Bürgerforum: Ö4.2 FB 68/0104/WP18 Grünpfeil für den Radverkehr - Bürgerantrag vom 11.03.2022

Fahrradstraße Altstraße (Symbolbild Fahrradstraße)

ADFC-Stellungnahme: Anhebung des Knotenpunkts Altstraße/Schönrathstraße

zur Erhöhung der Verkehrssicherheit (Planungs- und Ausführungsbeschluss)

Vorlage FB 68/0186/WP18

Der Status Quo der Lochnerstraße. Beidseitig sind Kfz geparkt, wodurch nur wenig freie Fahrbahnbreite bleibt.

ADFC-Stellungnahme zum Planungsbeschluss Lochnerstraße

Teil der Rad-Vorrang-Route Vaals und Premiumfußweg Westpark (Vorlage FB 68/0215/WP18).

Der ADFC begrüßt die vorgelegte…

Gestaltungsvariante 2 "grüner Premiumfußweg" Krakaustraße

Stellungnahme zum Bürger*innendialog Krakaustraße (RVR Preuswald)

Die Krakaustraße soll eine Fahrradstraße werden. Der ADFC Aachen/Düren unterstützt dieses Vorhaben und hat noch einige…

Dieses Bild zeigt die Monschauer Straße in Aachen, an der Kreuzung mit der Pascalstraße

ADFC-Stellungnahme: Geh- und Radweg Monschauer Straße nicht verschmälern!

Wir begrüßen das Vorhaben, den ÖPNV im Verlauf der Monschauer Straße zu stärken. Allerdings kritisieren wir die in einer…

Blick auf die Kreuzung Rombachstraße/Wolferskaul

Stellungnahme zur Rombachstraße auf der RVR Brand

Verbände begrüßen Beidrichtungsradweg auf der Rombachstraße, gemeinsame Stellungnahme von ADFC und ffBrand

ADFC zum Dooring Unfall an der Oppenhoffallee

Ein schwerer Dooring-Unfall zeigt die Gefahren für Radfahrer*innen auf der Oppenhoffallee. Auslöser ist ein…

https://aachen.adfc.de/artikel/sinnvoller-kompromiss-fuer-eine-schmale-hauptstrasse

Bleiben Sie in Kontakt